DVF NEWS - Landesverband Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern

  • 10.03.2024 DVF Berlin , Wettbewerbe

    Print-Wettbewerbe

    Ein Wettbewerbsrelikt?

    Bedauerlicherweise war in der aktuellen Ausgabe 4-2024 des DVF-Journals wohl nicht ausreichend Platz, um neben den vielen tollen Beiträgen und Fotos - an dieser Stelle herzlichen Glückwunsch zum sehr gelungenen Coverfoto von Felicia Möller, einer der leider zu wenigen Jugendlichen im DVF - meine vor Redaktionsschluss dieser Ausgabe eingereichte Replik/Meinung auf die Randnotiz im Heft 3-2024 (Seite 10) zu veröffentlichen. Daher auf diesem Weg meine Sichtweise als LV-Vorsitzender und Ausrichter der Wettbewerbe im LV1 zu den wesentlichen Punkten:

    • Von einer fehlenden Motivation der Ausrichter im DVF, Wettbewerbe auch für Prints auszurichten, kann keine Rede sein.

    • Der Rückgang von Print-Wettbewerben ist (insbesondere, aber nicht ausschließlich für kleinere Landesverbände) vorrangig dem, unter gegebenen Konditionen, schier nicht mehr zu bewältigenden Aufwand für derartige Formate geschuldet.

    • Die überwiegende Mehrheit der DVF-Mitglieder (mindestens im LV1) gibt, anders als in der Randnotiz dargestellt wird, immer wieder zu verstehen, dass  für sie der zu betreibende finanzielle und zeitliche Aufwand einer Beteiligung an Print-Wettbewerben entgegensteht. Ganz zu schweigen von den vielen Prints, die spätestens nach einer Wettbewerbsausstellung irgendwo und irgendwie aufbewahrt werden wollen, will man sie nicht vernichten – was ja äußerst schade wäre. Nach großem Bedarf an Print-Wettbewerben klingt das m.E. nicht.

      Um nur ein Beispiel des eher kleinen Zuspruchs für Print-Wettbewerbe im DVF anzuführen: An dem in der Randnotiz zitierten Portfolio Wettbewerb eines LVs beteiligten sich 2023 knapp 9% aller Mitglieder des betreffenden LVs, wohingegen deren digitale LaFo 2023 eine Teilnehmer-Quote von gut 22% verzeichnete. Beispiele dieser Art ließen sich fortsetzen.

    • Insgesamt spielen im Wettbewerbsumfeld – und zwar nicht nur im DVF, sondern auch in anderen Verbänden und für renommierte internationale Wettbewerbe – FineArt Prints (so schön und erstrebenswert sie auch sein mögen) immer weniger eine Rolle.

      Trotzdem finden sich intensive Print-Befürworter bei den mehrheitlich digital durchgeführten Wettbewerben, in der Randnotiz als "JPG-Schubsereien" bezeichnet, regelmäßig als Teilnehmer*innen, vielfach sogar als Juror*innen.

    Dr. Uwe Hantke
    1. Vorsitzender des LV Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern im DVF