Auch in diesem Jahr zeigen die Rencontres d’Arles mit mehr als sechzig Ausstellungen an verschiedenen außergewöhnlichen Orten der Stadt, dass sie einer der zentralen Events zur Vermittlung des zeitgenössischen fotografischen Schaffens sind. Und das seit 1970.
Das Festival beginnt mit einer Eröffnungswoche Anfang Juli und läuft bis September.
1969 wurde das Festival in Arles von Fotografen und Fotoliebhabern wie Lucien Clergue, Jean-Maurice Rouquette, Michel Tournier und anderen ins Leben gerufen.
Arles ist bei Künstler:innen, die sich des Mediums der Fotografie bedienen ebenso beliebt wie bei Kurator:innen und Museums:expertinnen. Aber auch Amateure zieht es nach Arles.
Das Festival ist für die Fotografie, was Cannes für das Kino bedeutet. Das Rencontres d'Arles bietet ein künstlerisches und zeitgenössisches Programm an, das im besten Sinne des Wortes eklektisch genannt werden kann.
Das Rahmenprogramm läuft in der ersten Woche, danach folgen zwei Monate Ausstellungen in der ganzen Stadt.
Einige Veranstaltungssplitter veranschaulichen die Vielfalt des Programm.
Das Rencontres bietet nächtliche Projektionen im antiken Theater von Arles. Jeden Abend zeigt ein Fotograf oder ein Experte Bilder, oft begleitet von Musik. Jede Abendvorstellung wird gezielt für Arles konzipiert und ist in der Regel an keinem anderen Ort zu sehen.
Auf einem Industriegelände, präsentierte das Festival zum ersten Mal « Le Village des Rencontres ». Hier treffen sich Amateure, Sammler und Herausgeber, die während des Rahmenprogramms anwesend sind.
Unter der Überschrift „STORIES OF TERRITORIES“ werden die Folgen menschlichen Handelns auf Landschaften und Ökonomie erörtert. Wie können diese Folgen in Bilder gefasst werden? Das Anthorpozän in Bilder übersetzt.
Unter der Überschrift „ARTIFICIAL INTELLIGENCE AND PHOTOGRAPHY: WHAT STAKES FOR THE AUTHORS?“ findet ein Round Table statt :
„With Valérie-Laure Benabou, professor in private law at Paris-Saclay University, photographer Tan Chui Mui (Just because you pressed the shutter?), Nicolas Giraud, artist, photographer and art theoretician, and Fred Ritchin, distinguished dean at the school of the International Center of Photography (ICP) and author. Wonderful creation tool for some, an open door to plagiarism for others, Artificial Intelligence (AI) disrupts artistic practices and questions our relation to the artwork and image. Particularly impacted by the development of generative AI (such as Midjourney or DALL-E), photographers must face these new challenges. New means of creation, unfair competition, remuneration and consent, transparency of technological systems…: which consequences for photographers, their rights and their practice?“
In diesem Jahr kommt das Festival an dem Thema KI also nicht vorbei. Die KI ist allerdings nur ein Thema unter vielen. Gut so!
Auf Einladung des Festivals organisiert France PhotoBook 2023 den Arles Books Fair an der l’École nationale supérieure de la photographie. 50 Fotobuchverlage werden erwartet
Während dieses Festivals können die Besucher:innen nicht nur die Fotografie bewundern, sondern auch die Architektur und das Ambiente der Veranstaltungsorte.
Christoph Linzbach
https://www.rencontres-arles.com/en