Fotografie News - Landesverband Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern

  • 06.05.2021 Fotografische Grundlagen

    Plattformen für Fotografinnen und Fotografen im Netz - Runde 3

    Flickr

    Flickr bezeichnet sich selbst als eine der größten online-Fotoplattformen. Die Zahlen sind in der Tat beeindruckend und fast etwas beklemmend: Mehr als 100 Millionen registrierte Fotograf/inn/en aus ca. 63 Ländern, mehr als 60 Millionen Besucher monatlich, im Schnitt ca. 1 Millionen uploads pro Tag und an guten Tagen 2,5 Millionen, 10 Billionen gespeicherte Fotos. Diese Monster-Fotoplattform besteht in seiner heutigen Form seit 2004, wurde 2005 von Yahoo gekauft und gehört seit 2018 dem amerikanischen Fotodienst SmugMug, einem Familienunternehmen.Flickr-Nutzer präsentieren ihre Fotos auf einer weltumspannenden Fotoplattform. Die fotografischen Arbeiten haben also eine enorme Reichweite. Aber muss man nicht fürchten, dass sich die eigenen Bilder in der furchterregenden Bilderflut verlieren und kaum beachtet im digitalen Universum verschwinden? Wie wir im übernächsten Absatz beschreiben, muss das nicht sein.
    Flickr bietet einen kostenlosen Account, in dem man bis zu 1000 Fotos hochladen kann. Das ist eine respektable Menge finden wir. Wer mehr Platz für seine Werke braucht, zahlt z.Zt. 7,49 € mtl. oder 65,88 € pro Jahr. Die Werbung, die im kostenlosen Account präsentiert wird ist unaufdringlich. Das Seitendesign ist klar gegliedert. Auch die Apps für mobile Geräte sind nutzerfreundlich. Der Upload ist einfach. Bevor ein Foto veröffentlicht wird, kann man eine Beschreibung des Fotos und Stichworte hinzufügen sowie das Bild einem eigenen Album zuordnen. Diese Alben kann man den Besuchern des eigenen Profils mit einer Textbeschreibung des Inhalts vorstellen. Der eigene Fotostream zeigt Miniaturen der Fotos (die nicht so mini sind) auf weißem Hintergrund. Hebt man ein Bild hervor, liegt es in Pixelgröße des Uploads vor schwarzem Hintergrund. Man muss nicht lange auf Besucher warten, die das Bild favorisieren und/oder kommentieren. Aber wie verbessert man die Sichtbarkeit des eigenen Profils und der eigenen Fotos auf einer Plattform mit monatlich 60 Millionen Besuchern? Nun, man kann auf Flickr themenbezogene Gruppen beitreten, von denen viele abgestufte Bewertungssysteme enthalten. Das Einstellen eines Fotos in einer Flickr-Gruppe erfordert oft regelhaft die Bewertung anderer Fotos in der Gruppe. Es heißt dann beispielsweise: „Post one - Award three.“ Wer einen kostenlosen Account anlegt, kann bis 30 Gruppen beitreten, während ein Pro-Account die Mitgliedschaft in 60 Gruppen zuläßt. Ebenso kann man eine eigene Gruppe aufmachen und verwalten. Sehr gute Fotos werden durchaus innerhalb weniger Tage von 10.000 bis 20.000 Mitgliedern aufgerufen und angeschaut. Wie alle online Fotoplattformen ist Flickr auch ein soziales Medium. Man kann ausgewählten Fotografen folgen, deren Arbeiten einem gefallen oder aus deren Arbeiten man Inspiration gewinnt. Und wie auf allen social media Kanälen wächst man durch seine eigenen Aktivitäten (und guten Fotos!!!) mit der Zeit in ein Usernetzwerk, das wie ein kleiner Mikrokosmos im virtuellen Universum der Fotoplattform lebt. Bei geschickter Nutzung der Plattform bleibt einem Nutzer der Müll unzähliger lausiger und banaler Fotos weitestgehend erspart.
    Unter den Flickr Mitgliedern findet man mit etwas Entdeckerfreude sehr viele exzellente Fotografen. Und mit der Zeit kann diese Plattform dann eine reichhaltige Quelle der Inspiration werden. Darüber hinaus gibt es unendlich viel zu entdecken, z.B. eine Galerie mit den neuesten Fotos, eine Sammlung von Fotos, die gerade im Trend sind, themenbezogene Veranstaltungen und Galerien. Wir denken, dass es sich lohnt, die in diesem Kurztext nur unvollständig beschriebenen Möglichkeiten einer kostenlosen Mitgliedschaft einfach mal auszuprobieren.

    Bernd Walz | Christoph Linzbach

    Links zu den accounts zweier DVF BBMP-Mitgliedern auf Flickr:

    https://www.flickr.com/photos/40899165@N04
    https://www.flickr.com/photos/20676209@N07